Ein Mann betritt im Jahr 2007 mit einem Geigenkoffer eine U-Bahn-Station in Washington, D.C. 
Er stellt sich an eine Wand, öffnet den Geigenkoffer, zieht seine Geige heraus und beginnt zu spielen.

Fast niemand beachtet ihn, fast alle Passanten hetzen achtlos an ihm vorbei.

Er sammelt mit seinem Spiel 32 Dollar ein. 

Zwei Tage davor hat dieser Mann in einem ausverkauften Konzert, bei dem die Tickets bei 100$ anfingen auf seiner Geige gespielt. Seine Geige war eine Stradivari im Wert von 3,5 Millionen Dollar.
Die Menschen im Publikum waren außer sich vor Begeisterung über seine Darbietung.

Es waren nicht die unterschiedlichen Örtlichkeiten, der die verschiedenen Reaktionen seines Publikums verursacht hat. Es war das Wissen, bzw die Unkenntnis um seine Person.

Unser Verhalten wird von unseren Annahmen und vermeintlichen Wahrheiten beeinflusst.
Unsere Bewertung der Welt und der Menschen geht schnell und ist oft endgültig.
Wir hinterfragen unsere Bewertung nicht mehr.

Nur eine Kleinigkeit mehr Wissen kann alles infrage stellen.

Fragen zur Führung

An dieser Stelle beantworte ich jede Woche eine Frage aus meinen Trainings und Coachings. Wenn Ihr auch eine Frage zu Führung habt, schreibt mir an:

Ich lasse in meinem Team sehr viel durchgehen. Bin ich zu nett?

Wenn Du Regelüberschreitungen zulässt, beantworte Dir zwei Fragen.

1. Stört es Dich / die anderen / den Ablauf?
2.Welchen Zweck verfolgst Du damit?

Wenn Du die erste Frage mit „ja“ beantwortest, ist die Antwort auf Deine Ursprungsfrage auch „ja“.
Deine Nettigkeit belastet und damit kippt sie ins Gegenteil. Oder, wie meine Großmutter zu sagen pflegte: „Das Gegenteil von gut ist gut gemeint.“

Wenn Du weißt, warum Du zu nett bist, weißt Du, was Du dagegen unternehmen kannst.

Wenn Du beispielsweise Angst hast, dass Dein Team Dir nicht folgt, wenn Du Regelkonformität einforderst, kannst Du überlegen, ob diese Regeln Euch als Team nützen. Wenn nicht, wird das möglicherweise der Grund für Deine Sorge sein. Du kannst die Regeln überarbeiten und sinnvoll ausgestalten.

Wenn Du es tust, weil Du von Deinem Team gemocht werden willst, mach Dir klar, dass das nicht Dein Job ist.

Neben den Erwartungen, die Dein Team möglicherweise diesbezüglich an Dich stellt, tut Dein Arbeitgeber dies auch. Und dessen Erwartung ist, dass Du Deiner Führungsaufgabe gerecht wirst.

Du bist verantwortlich für diese Aufgabe. Und diese Verantwortung hat Priorität.

Auf den Punkt gebracht:
Kennst Du Deine Verantwortung, kannst Du die richtigen Prioritäten setzen.

Tauchen Sie ein!

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