Neulich beim Joggen ist mal wieder ein Auto haarscharf an mir vorbeigebraust, also echt knapp und echt schnell. Man, war ich sauer. Was für ein rücksichtsloses A…..
Jeder, der Rad fährt und/oder joggt kennt das.
Nachdem meine Wut etwas abgeklungen war, kam mir ein Gedanke.
Möglicherweise war der Autofahrer gar nicht rücksichtslos, sondern ahnungslos.
Vielleicht hat er gedacht, es ist alles ok so, er hat es im Griff. Von seiner Warte aus gesehen mochte das stimmen.
Der Autofahrer spürt nicht, wie sich der Fahrtwind für mich anfühlt.
Ich sehe nicht, wie eng es für ihn auf der Straße wirkt.
Kein Wunder, dass wir uns gegenseitig für verrückt halten.
Und das hat mich weiter denken lassen. Wir leben alle in unserer eigenen Welt. Und vergessen, dass diese nur für uns selbst sichtbar ist. Wie oft sind wir verständnislos ob der Aktionen und Reaktionen unserer Mitmenschen. Klar, weil das dann nicht mit den Regeln und Ansprüchen unserer Welt zusammenpasst.
Und dadurch entstehen unendlich viele Konflikte.
Denkt Ihr auch gelegentlich bis oft über Euer Team: „Warum verstehen die das nicht?“
Während Du Dein Team für unmotiviert hältst, ist es vielleicht nur überlastet.
Du bist genervt von ewigen Einwänden. Dein Team hingegen sieht Risiken, über die gesprochen werden muss.
Du erwartest Engagement. Aber Dein Team kann nicht einordnen, warum das jetzt so wichtig ist.
Fragt Euch öfter: „Was sehen die, was ich nicht sehe?“

Fragen zur Führung
An dieser Stelle beantworte ich jede Woche eine Frage aus meinen Trainings und Coachings. Wenn Ihr auch eine Frage zu Führung habt, schreibt mir an:
Eine Mitarbeiterin bringt nicht die gewünschte Leistung, glaubt aber, sie sei eine Highperformerin. Wie gehe ich damit um?
Woran bemisst die Mitarbeiterin ihre Leistung? Hast Du ihr jemals gesagt, was Du erwartest? Habt Ihr Ziele vereinbart?
Wenn sie nicht weiß, woran sie ist, bemisst sie ihre Leistung nach eigener Wahrnehmung.
Deshalb ist es jetzt wichtig, mit der Mitarbeiterin zu sprechen.
Ohne Vorwürfe oder Anklagen. Erkläre Deine Situation und Deine Erwartungen.
Frage sie, wie es für sie aussieht.
Danach findet ihr gemeinsam eine Lösung, ihr Gefühl und Deinen Anspruch in Einklang zu bringen.
Auf den Punkt gebracht:
Wenn Selbstwahrnehmung und Realität auseinander klaffen, liegt die Verantwortung bei Dir.